Sonntag, 21. Januar 1917

      

Anzeige im General-Anzeiger vom 21. Januar 1917Arndt-Eiche in Eisen. Freitag morgen erschienen die Beamten und Arbeiter der Firma Eschbaum in Bonn an der Arndt-Eiche, um die feierliche Nagelung einer für die Arndt-Eiche gestifteten Adlerfeder vorzunehmen. Herr Schiefgen brachte das Kaiserhoch aus, worauf die Feier mit dem gemeinsamen Liede: Heil dir im Siegerkranz ihren Abschluß fand.
  
Auch eine Reihe anderer Firmen hat für sich oder für ihre Angestellten erhebliche Beträge für die Zwecke der Arndt-Eiche gestiftet und Adlerfedern und andere Zierate genagelt bzw. die Stiftung in Aussicht gestellt, so wie die Tapetenfabrik Strauven, die Seifenfabrik Helbach u.a.
   Es sei darauf hingewiesen, daß an der Krone der Arndt-Eiche noch mehrere prächtige Wappenschilder zum Preise von je 500 Mark sowie noch andere Zierate zum Preise von 250 bis 100 Mark frei sind. Auch für geringere Beiträge kann in abwechselungsreicher Weise die Nagelung vorgenommen werden.
   Für private Feiern oder Festlichkeiten in kleinerem oder größerem Maßstabe empfiehlt sich die Unterstützung der Arndt-Eiche durch An- bzw. Verkauf von Ansichtspostkarten, welche zu 10 Pfg. das Stück an der Arndt-Eiche zu haben sind. Jüngst hat noch eine hiesige Gesellschaft bei Gelegenheit einer kleineren Feier 300 Ansichtskarten abgesetzt und dafür einen Erlös von 70 Mark erzielt. Dieses Beispiel wird zur Nachahmung empfohlen, besonders für etwaige Veranstaltungen am Kaisersgeburtstag.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

      

Anzeige im General-Anzeiger vom 21. Januar 1917Der Bonner Wochenmarkt war auch gestern wieder auffallend schlecht beschickt. Etwa ein Dutzend Verkäuferinnen waren erschienen, darunter nur eine oder zwei vom Lande. Gemüse war nur verschwindend wenig vorhanden. Dieser Mangel an Gemüse ist hauptsächlich auf die starken Schneefälle und das Frostwetter zurückzuführen. Sobald günstigeres Wetter eintritt, werden die Zufuhren voraussichtlich wieder reicher werden.
  
Auch auf dem Großmarkt auf dem Stiftsplatz waren die Zufuhren verschwindend klein. An Gemüse war hauptsächlich etwas Rosenkohl, Schnittgemüse und Krauskohl, sowie einige Körbe mit Feldsalat vorhanden. Die Preise waren ungefähr dieselben wie am letzten Hauptmarkttage. Um ½8 Uhr früh war der Markt schon vollständig geräumt. Des geringen Angebots wegen mußten die meisten Händler wieder mit leeren Körben nach Hause fahren.
   Der städtische Verkauf auf dem Wochenmarkt erfreute sich bei reichlicher Auswahl in Gemüse, Aepfeln und Fischen wieder eines regen Zuspruchs. Kieler Sprotten kosteten 1,50 Mark das Pfund, frische Schollen 1 Mark, frische Seemuscheln 18 Pfg., gewässerter Stockfisch 1,20 Mark, Hamburger Rauchfisch 2 Mark, Aepfel 60 und 70 Pfg. das Pfund. Außerdem wurden noch ausländische Zwiebeln, gelbe Möhren, weiße Rüben, Rotkohl, Krauskohl, Butterkohl, Schwarzwurzeln, Sellerie, Breitlauch und Apfelsinen zu 10 und 18 Pfg. das Stück verkauft.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

 

Verwundetenfürsorge. Gestern abend wurden die Verwundeten des Reserve-Lazaretts Leoninum durch einen Lichtbildervortrag erfreut, der einige der schönsten Bilder der Schweiz zum Gegenstand hatte. Den erläuternden Text sprach Frl. Maria Burghard. In den Zwischenpausen sang die Bonner Liedertafel unter Leitung des Herrn Dirigenten Rech einige prächtige Volksweisen. Allen Mitwirkenden gebührt für die gebotenen Leistungen der herzliche Dank.

Bekanntmachung des städtischen Bekleidungsamtes über die Eröffnung der Annahme- und Ankaufstelle von getragenen Kleidungs- und Wäschestücken, Uniformen und Schuhwaren Stockenstraße Nr. 3.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)