Freitag, 1. September 1916

     

Anzeige im General-Anzeiger vom 1. September 1916Arndt-Eiche in Eisen. Am kommenden Sonntag, 3. September findet an der Arndt-Eiche eine größere Nagelungsfeier statt. Wie bereits früher gemeldet wurde, hatte eine wohltätige Dame, deren Name nicht genannt werden soll, den Betrag von 5.000 M. für die Arndt-Eiche gestiftet. Für diesen Betrag sollen außer einer Adlerfeder noch 300 goldene Nägel, und zwar nach dem Wunsche der Wohltäterin durch katholische und evangelische Waisenkinder genagelt werden. Die Feier findet Sonntag nachmittag 6 Uhr statt. Die Bonner Liedertafel wird zur Verschönerung der Feier einige vaterländische Lieder vortragen, und der Dichter Herr Fritz Klein aus Königswinter wird eine Reihe seiner vaterländischen Gedichte vortragen. Hoffentlich wird der Feier gutes Wetter beschieden sein und wird sie auf die Bürgerschaft in dem Sinne anregend wirken, daß sich weitere Wohltäter für kleine und größere Beiträge melden. Die Zwecke und Ziele der Arndt-Eiche, die Fürsorge für Witwen und Waisen von Bonner Kriegern, bedürfen wirklich tatkräftiger Unterstützung der gesamten Bonner Bürgerschaft.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

      

Anzeige im General-Anzeiger vom 1. September 1916Zwei Einbruchdiebstähle wurden in der Nacht zum Mittwoch gleichzeitig morgens um 5 Uhr in der hiesigen Stadt verübt. Bei beiden Diebstählen schlugen die Diebe die untere Ecke des Schaufensters ein und stahlen in der Sürst aus einem Seifen- und Parfümeriegeschäft Waren im Werte von annähernd 200 Mk., aus einem Geschäft am Münsterplatz stahlen sie auf die gleiche Weise einen Anzug. Im ganzen sind drei Personen bei den Diebstählen beteiligt gewesen. Während zwei die Einbrüche verübten, hat der dritte in der Nähe der Münsterkirche Schmiere gestanden. Später haben sie sich durch Wesselstraße entfernt. Man fand dort die Auszeichnungen und Verpackungen der gestohlenen Seifenwaren. Anscheinend hatten die Diebe diese Gegenstände fortgeworfen, damit sie nicht bei ihnen gefunden würden. Man vermutet, daß die Täter mit dem gegen 6 Uhr von hier abfahrenden Zug nach Köln gefahren sind.

Anzeige im General-Anzeiger vom 1. September 1916Noch gut abgelaufen. Gestern nachmittag wurde ein Segelboot, in dem sich zwei junge Leute befanden, durch einen Windstoß zum Kentern gebracht. Der Vorfall wurde von einem Bootsführer des Militär-Wachtboots bemerkt; er fuhr sofort zur Unfallstelle und es gelang ihm mit großer Mühe, die beiden jungen Leute mitsamt dem Boot in Sicherheit zu bringen. Dem wackeren Bootsführer ist es schon mehrmals gelungen, Leute vom Tode des Ertrinkens zu retten.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

     

Ferienspiele. Die von der Stadt Bonn eingerichteten Ferienspiele werden am kommenden Samstage, den 2. September, durch eine patriotische Feier auf dem Venusberge ihren Abschluß finden. In dankenswerter Weise stellt das Ers.-Batl. des 160. Regts. eine Musikkapelle zur Verfügung. Die einzelnen Spielgruppen versammeln sich mit ihren Fahnen gegen 8.15 Uhr vormittags auf dem Kaiserplatz, von wo aus einige Minuten später abmarschiert wird. Die Knaben und Mädchen der Bonner Volksschulen sind zu dieser Feier bestens eingeladen.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)