Freitag, 21. Juli 1916

      

Anzeige im General-Anzeiger vom 21. Juli 1916Kriegsküchen der Stadt Bonn. Von Sonntag, 29. Juli, ab wird fortan an allen Sonn- und Feiertagen gekocht. Die Abgabe des Essens erfolgt erstmalig nur an die Teilnehmer der letzten Woche. Der Preis für eine Wochenkarte, die zur Entnahme von sieben Mittagessen berechtigt, beträgt für die Lebensmittelkarten A und B 2,10 M. und für die Lebensmittelkarten C 2,80 M. Die halbe Menge kostet die Hälfte. Den Teilnehmern der Kriegsküchen werden von den Lebensmittelkarten die wöchentlichen Fleisch- und Fettmengen und die Hälfte der Kartoffelmenge in Abzug gebracht. Außer den bereits bestehenden Kriegsküchen im Fuhrpark (Ellerstraße), Sandkaule 15 und Klemens-August-Straße in Poppelsdorf wird am 1. August eine weitere Kriegsküche in Kessenich, Burbacherstraße 19, eröffnet. Die Zubereitung der Speisen wird in der nächsten Woche erheblich verbessert, so daß die Eintopfgerichte nicht mehr den Charakter von Suppen haben werden.

Eier dürfen nach der Verordnung des Präsidenten des Kriegsernährungsamtes, die der Oberbürgermeister im Anzeigenteil dieser Zeitung veröffentlicht, in den Wirtschaften nur noch zwischen 12 und 2 Uhr mittags und von 6 bis 10 Uhr abends verabreicht werden.

Soldatenheim. Den Besuchern des Soldatenheims (Kölnstraße) wurde letzten Sonntag mit den Musikstücken der Bonner Landsturmkapelle, den Liedern eines Damenchores aus Köln, Gedicht- und humoristischen Vorträgen wieder reichlich Abwechselung geboten. Ein Unteroffizier dankte im Namen aller Besucher für die Darbietungen und versprach,, nicht nur wiederzukommen, sondern noch andere Kameraden mitzubringen.

Das Metropol-Theater führt seinen Besuchern u. a. auch die Filmaufnahme der Trauer- und Beisetzungsfeierlichkeiten für den Prinzen Adolf zu Schaumburg-Lippe in Bonn und Bückeburg vor.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

    

Anzeige im General-Anzeiger vom 21. Juli 1916Musikvereine am Städt. und Kgl. Gymnasium. Wir machen nochmals auf das Konzert zu Gunsten der Bonner Volksspende am 22. Juli im großen Saale der Lese aufmerksam. Für ein reichhaltiges, klassisch gewähltes Programm ist gesorgt.

Der Preis für neue Kartoffeln wird in der nächsten Woche erheblich herabgesetzt.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

    

Kriegsvortrag. Der zu Beginn des Krieges zur Pflege des Patriotismus und der Kriegwohlfahrt gegründete „Deutsche Krieger-Dank“ läßt durch Offiziere, Lehrer und höhere Beamte Kriegsvorträge halten. Am Montag, den 24. Juli, abends 8½ Uhr findet im großen Saale des Bürgervereins ein Vortrag mit Bildern, insbesondere auch kinematographischen Kriegsbildern statt, gehalten von Herrn Oberstleutnant Zwenger. Herr Oberstleutnant Zwenger hat seine Erlebnisse zum Teil durch eigene Photographien im Bilde festgehalten. Sein Vortrag, der „Technik und Menschenkraft im Kampf fürs Vaterland behandelt, wurde einige Male bei großem Beifall in der „Urania“ in Berlin gehalten. Einlasskarten werden zu 2, 1 und 0,50 Mk. ausgegeben. Die Einnahmen werden zum Teil hiesigen und zum Teil anderen Wohlfahrtseinrichtungen überwiesen. Der Vortrag verspricht jedenfalls auf dem Gebiete der Kriegswissenschaft sehr interessant zu werden. – Für Schüler findet nachmittags 5 Uhr eine besondere Veranstaltung statt, Eintrittspreis hierfür 15 Pfg.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)