Dienstag, 18. Juli 1916

     

Anzeige im General-Anzeiger vom 18. Juli 1916Auskunft über Vermißte. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Es ist häufig die Erfahrung gemacht worden, daß Personen, veranlaßt durch Pressenachrichten, sich an eine in Madrid befindliche Stelle gewandt haben, um Nachrichten über Vermißte zu erhalten. Im allgemeinen aber werden deutsche Familien leichter zu ihren Ziele gelangen, wenn sie nicht an Madrid, sondern an die für derartige Anfragen zuständigen deutschen Stellen herantreten. In dieser Beziehung wird indes vermerkt, daß die Anfragen nicht an das Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz zu richten sind, das für die Ermittlungen von deutschen Vermißten nach den jetzigen Vereinbarungen nicht zuständig ist; vielmehr ist den Angehörigen zu raten, daß sie sich an den für ihren Bezirk zuständigen Landes – und Provinzialverein oder die nächste „Hilfe für kriegsgefangene Deutsche“, wie solche in zahlreichen Städten bestehen, wenden. Soweit derartige Einrichtungen nicht vorhanden oder nicht bekannt sind, erteilt der Verein vom Roten Kreuz, Ausschuß für deutsche Kriegsgefangene, Frankfurt a. M., Zeil 114, die gewünschte Auskunft.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

     

Die gemeinnützige Flickschusterei der Hauswirtschaftlichen Kriegshilfe ist nunmehr eröffnet und nimmt Reparaturen aller Art an. Mögen alle diejenigen fleißig davon Gebrauch machen, denen die Instandhaltung ihres Schuhwerks allmählich Sorgen macht. Es wird ihnen ihr Schuhzeug hier gut und preiswert ausgebessert. Es wird um die Zuwendung von alten Lederbeständen, Stoffen, getragenen Schuhen usw. gebeten.

550 Mark in Gold sandte uns Herr Dentist D. Ballani zur Weiterbeförderung an die Reichsbank. Herr Ballani hat die Goldstücke bei seinen Patienten durch Bewilligung von 10 Prozent der Zahlungssumme gesammelt. Diese patriotische Handlung verdient allseitige Nachahmung.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

    

Ihre Königliche Hoheit Frau Prinzessin Adolf zu Schaumburg-Lippe wird bis zum 20. Juli, dem Geburtstage ihres verstorbenen Gemahls, in Bückeburg bleiben und danach nach Bonn zurückkehren. Die Frau Prinzessin wird voraussichtlich ihren Wohnsitz in Bonn behalten.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)