Freitag, 19. April 1918

   

Anzeige im General-Anzeiger vom 19. April 1918Das Zeichnungsergebnis der 8. Kriegsanleihe übertrifft in Bonn die Ergebnisse aller bisherigen Anleihen. Bei der hiesigen Reichsbanknebenstelle und ihren Vermittlungsstellen sind insgesamt 30.350.000 M. angemeldet worden, das sind rund 1.300.000 M. mehr als zur 7. Anleihe. Die beiden hiesigen Sparkassen haben auch diesmal nur einen Teil ihrer Gesamtzeichnungen bei der hiesigen Reichsbank angemeldet, den andern Teil aber an andere, auswärtige Stellen weitergeleitet. Durch diese nach auswärts weitergegebenen Zeichnungen, zusammen 7½ Millionen, erhöht sich die Summe auf 37.850.000 Mark. (Die entsprechende Summe bei der 7. Anleihe betrug 36½ Millionen.) Dazu kommen dann noch die bei der hiesigen Genossenschaftsbank für Rheinpreußen zusammenlaufenden Zeichnungen, die auch nicht an die hiesige Reichsbank, sondern an die Zentralgenossenschaftskasse in Berlin weitergegeben werden. Diese Zeichnungen belaufen sich auf 13 Millionen Mark, das sind über vier Millionen Mark mehr als bei der 7. Anleihe. Danach beträgt das Gesamtergebnis für Bonn 50.850.000 Mark (bei der 7. Anleihe 45½ Millionen), das sind bald 5½ Millionen Mark mehr als bei der vorigen Kriegsanleihe.
   Beim Bankhaus David sind zwei Millionen Mark Kriegsanleihe gezeichnet worden.
   Die städtische Realschule hat durch die Zeichnungen und die Werbearbeit ihrer Schüler insgesamt 138.177 Mark Zeichnungen auf die 8. Kriegsanleihe zusammengebracht. […]

Reifeprüfung. Am hiesigen städtischen Realgymnasium unterzogen sich am Mittwoch drei Oberprimaner, darunter zwei Feldgraue, der Reifeprüfung. Alle drei Prüflinge bestanden.

Nähgarn. Das zugeteilte Nähgarn wird von nächsten Montag ab verkauft. Auf fünf Warenkarten Nr. 109 wird ein Wickel Garn von 200 Metern abgegeben, so daß kleinere Haushaltungen sich zweckmäßigerweise zu gemeinschaftlichem Bezuge zusammenschließen. […]

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

Anzeige im General-Anzeiger vom 19. April 1918   Anzeige im General-Anzeiger vom 19. April 1918

Ergebnis der Kriegsanleihe. […] Bonner Bürger-Verein. Ein überaus glänzendes Ergebnis hatte die Werbung welche der Bonner Bürger-Verein zu Gunsten der 8. Kriegsanleihe unter seinen Mitgliedern durch Wort und Schrift und günstige Zuteilung von Wein vornahm. Die Zeichnungen ergaben die überaus hohe Summe von 1.474.500 Mark. Das Ergebnis bei der 7. Kriegsanleihe war 1.096.900 Mark.
   Am vorigen Sonntag hielt der Marienverein (Kongregation für kath. Jungfrauen in häuslicher Stellung) eine Werbeversammlung für die Kriegsanleihe, in welcher Herr Dechant Böhmer die Zeichnung der 8. Kriegsanleihe warm empfahl. Die Mitglieder zeichneten 27.860 Mark. […]
   Auf Veranlassung des Deutschen Bühnenvereins hat Direktor Steffter in seinem Neuen Operettentheater für die 8. Kriegsanleihe geworben. Es wurden dort von Besuchern 38.000 Mark gezeichnet. […]

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

   

Anzeige im General-Anzeiger vom 19. April 1918Nachrichten des städtischen Lebensmittelamtes.
   Fleisch. Am Samstag werden in den Metzgergeschäften Rindfleisch zu 2,20 M. Leberwurst zu 1,80 M. und Blutwurst zu 1,50 M. das Pfund verkauft. Die Erhöhung der Wurstpreise hat ihren Grund in einer Verordnung der Königl. Preuß. Provinzialfleischstelle für die Rheinprovinz vom 22. März d. J., nach der die Preise für Schlachtrinder der Klasse B erhöht worden sind. Auch die Fleischpreise werden voraussichtlich neu festgesetzt werden.
   Fett. Auf die Abschnitte Butter und Fett der Speisefettkarte werden in der kommenden Woche insgesamt 70 Gramm Butter verteilt. Der Preis für ein Pfund beträgt 4,15 M.
   Kartoffeln. Reichliche Kartoffelzufuhren aus Sachsen und Posen gestatten es, die Kartoffeln für 14 Tage auf einmal auszugeben. Die Kartoffeln für die Zeit vom 14. bis 28. April können daher auf einmal bei den städtischen Kartoffelverkaufsstellen in Empfang genommen werden. Die Kartoffeln verlangen bei der vorgeschrittenen Jahreszeit unbedingt eine pflegliche Behandlung. Man schäle sie am Tage vor dem Kochen und lege sie ins Wasser, damit die unreinen Bestandteile ausziehen und die Knolle wieder ihre ursprüngliche Fülle erhält. […]

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Lebensmittelverkauf. Bonn“)