Montag, 25. Februar 1918

   

Nationalliberale Partei für den Wahlkreis Bonn-Rheinbach. […] An die Vorstandssitzung schloß sich eine lebhafte Besprechung der Frage des preußischen Wahlrechts, an der auch eine beträchtliche Anzahl nicht dem Vorstande angehörender Parteimitglieder teilnahm. Als ihr Ergebnis konnte vom Vorsitzenden zusammengefaßt werden, daß man im hiesigen Wahlkreise der Einführung des gleichen Wahlrechts im Sinne der Regierungsvorlage zustimmt, es aber für nötig hält, daß auch die Minderheiten in irgend einer Form geschützt werden. In diesem Sinne soll Professor Pflüger in der Sitzung des Provinzialvorstandes am 2. März die Stimmung der Nationalliberalen im Wahlkreise Bonn-Rheinbach kennzeichnen. Es wurde beschlossen, demnächst noch eine allgemeine Versammlung einzuberufen und deren Beschlüsse ebenfalls den zuständigen Parteiorganisationen zur Kenntnis zu bringen.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

     

Verein zur Förderung der deutschen Schaubühne. Auf allen Gebieten sozialer und wirtschaftlicher Betätigung sind Bestrebungen zur Ueberleitung in die Friedenswirtschaft am Werke. Auch die Schaubühne als das Institut von weittragendster kultureller und sozialer Bedeutung für das deutsche Volk soll nach den neuen Bedürfnissen orientiert werden. Der Hildesheimer Verband zur Förderung der deutschen Schaubühne hat sich dieser Aufgabe angenommen und findet eine lebhafte Unterstützung in den verschiedenen Ortsgruppen. Die Filiale in Bonn wurde gestern durch einen Vortrag des Herrn Geheimrats Dyroff über „Schiller und Romantik“ eingeweiht. […]
   Es dürfte abzuwarten sein, wie sich die Hildesheimer Filiale in Bonn der praktischen Kunstpflege gegenüber verhalten wird.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)