Freitag, 28. Dezember 1917

   

Das Treibeis des Rheins hat in den letzten Tagen zugenommen, es bedeckt den Strom jetzt in seiner ganzen Breite. Das Eis ist jedoch zu schwach, so daß die Schifffahrt noch nicht eingestellt zu werden brauchte. Immerhin ist der Schiffsverkehr durch das Treibeis sowie den niedrigen Wasserstand erschwert.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

   

Zur Knappheit an Brennstoffen in Bonn. Der Mangel an Kohlen und Briketts ist in Bonn immer noch nicht behoben. Die Hausfrauen sehen mit Sorge dem Ende des Jahres entgegen, da die zugewiesene Menge an Brennstoff ganz oder nahezu verbraucht ist und vor Neujahr neuer Brennstoff nicht zugewiesen wird. Wir machen uns zum Dolmetsch zahlreicher Notleidenden, wenn wir Herrn Beig. Bottler dringend bitten, dafür zu sorgen, daß die neuen Zuweisungen seitens der Kohlenhändler recht pünktlich erfolgen. Dadurch, daß die Schulen Kohlenferien bis zum 15. Januar haben, ist der Brandbedarf in den Wohnungen noch gestiegen, denn die Kinder müssen doch tagsüber in einem geheizten Raume untergebracht werden. Man hat übrigens den Eindruck, daß der Landkreis Bonn weit besser mit Briketts versorgt ist, als der Stadtkreis. Der städt. Kohlenausschuß möge diese Frage einmal nachprüfen, überhaupt der Brennstoffrage auch weiterhin mit Nachdruck seine Aufmerksamkeit widmen. Es ist in der fettarmen Zeit keine Annehmlichkeit für die Bürgerschaft, sich ungenügend geheizten Räumen aufhalten zu müssen.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

   

Godesberg. […] Der hiesigen Polizei gelang am Samstag hier ein guter Fang. Eine Einbrecher- und Diebesbande von drei männlichen Personen suchte hier in Godesberg am Samstag eine Menge Wäsche, Kleidungsstücke u. dergl. an den Mann zu bringen, die alle von einem Einbruchdiebstahle aus Köln herrührten, wobei dort bekanntlich eine Villa fast vollständig ausgeplündert worden war. Das Verbrecherkleeblatt, zu dem zwei Kriegsinvaliden gehören, wurde dem Amtsgerichte in Bonn zugeführt. Es liegt die Vermutung nahe, daß man mit dieser Festnahme auf die Spur einer großen Diebesbande gekommen sein wird.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Von Nah und Fern“)