Freitag, 24. Mai 1918

    

Anzeige im General-Anzeiger vom 24. Mai 1918Bischof Dr. Moog erläßt zur Ludendorff-Opferwoche vom 1. bis 7. Juni eine Bekanntmachung an die Geistlichen, wonach am 26. Mai und am 2. Juni von den Kanzeln eindringlich auf dieses große, vaterländische Werk hingewiesen werden soll. Es heißt darin, daß das Begrüßenswerteste an der von der Ludendorff-Spende gesetzten Aufgabe die beabsichtigte Zusammenfassung aller bisher in der Kriegsbeschädigtenfürsorge zerstreuten und zersplitterten Kräfte sei. Darin liege zugleich eine durchaus sichere Gewähr der zielgemäßen Verwendung der gesammelten Gaben. Es bedürfe nur der Nennung des Namens Ludendorff, um jeden Deutschen aufzumuntern, je nach Vermögen freudig seine Gabe auf den Altar des Vaterlandes zu legen.

Neues Operettentheater. Die dem Deutschen Bühnenverein angehörenden Mitgliedern, zu denen auch die Direktion Adalbert Steffter gehört, haben sich geeinigt, am 31. Mai und 1. Juni anläßlich der Ludendorff-Spende Festvorstellungen zu geben. Auch im Neuen Operettentheater wird die Werbetätigkeit mit allen Mitteln gefördert werden, um an diesen Tagen dem General v. Ludendorff, der die Bedeutung der Bühnen als Stimmungsträger des deutschen Volkes in diesem Kriege erkannte, den Dank abzustatten.

Anzeige im General-Anzeiger vom 24. Mai 1918Zum Schutze unserer Anlagen fordert der Oberbürgermeister die Bürgerschaft auf. In erster Linie sollen Zerstörungen, namentlich durch Jugendliche, verhütet, sonst die Uebeltäter der städtischen Verwaltung mitgeteilt werden, damit sie bestraft und zum Schadensersatz herangezogen werden können.

Die Messingschilder an den Postbriefkästen werden nun auch zu unserem Metallkriegsschatz abwandern. Bis zu ihrem endgültigen Verschwinden werden allerdings noch einige Monate vergehen.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Städtische Nachrichten“)

    

Hyazinthen-Kaffee. Wie die „Chemiker-Zeitung für Holland“ meldet, schmeckt der aus Hyazinthenknollen bereitete Kaffee dem echten sehr ähnlich. In Hoogezand trafen zahlreiche Waggonladungen davon ein, die nach Verarbeitung in den Drogerien gemahlen werden und sodann als Kaffee-Ersatz Verwendung finden sollen.

Anzeige im General-Anzeiger vom 24. Mai 1918Kartoffeln mit schwarzen Stellen. Zurzeit zeigen die Kartoffeln vielfach schwarze Stellen. Dieser Fehler verliert sich bei der Zubereitung fast vollständig, wenn man die Kartoffeln am Tage vorher schält, sorgfältig wäscht, in kaltes Wasser stellt und dieses mehrfach wechselt. Am anderen Tage setzt man sie mit frischem Wasser auf und kocht sie wie gewöhnlich. Außerdem wird empfohlen, die Kartoffeln nach vorstehender Anweisung zum Kochen zu bringen, das Wasser abzuschütten und in frischem kochenden Wasser gar zu kochen.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

     

Bei Fliegergefahr ist zu empfehlen, den Hauptgaskranen im Keller, am Gasmesser, zu schließen, ebenso im Hause selbst. Es empfiehlt sic, jetzt die Kranen zu untersuchen, ob dieselben sich auch drehen lassen, denn oft sind die Kranen eingerostet und trotz aller Anstrengung und Schmieren mit Oel nicht zu bewegen.

Jetzt ist es Zeit! Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß gerade jetzt die Flugzeit des Kohlweißlings eingesetzt hat. Zu Millionen legen diese weißen und gelben Schmetterlinge die Eier. Wer seinen Garten und Feldgewächse lieb hat, der sollte sich jetzt daran machen, diese Schädlinge zu fangen. Besonders wäre das Sache der Jugend, allein man muß sie dafür auch aneifern. Darum Behörden, setzt Prämien aus! Der Nahrungsmittelversorgung wird dadurch guter Dienst getan.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Aus der Rheinprovinz. Bonn“)