Freitag, 24. November 1916

   

Der Bonner Lazarettzug K. 1 ist von seiner 55. Fahrt zurückgekehrt und hat seine Verwundeten nach Aachen, Euskirchen, Bonn, Rolandseck und Andernach gebracht. An Liebesgaben sind nach wie vor besonders Zigaretten und Schokolade erwünscht, ferner Küchentücher und Handtücher; sie sind abzugeben Bahnhofstraße 40, wo über die Gaben Quittung erteilt wird. Geldspenden wolle man an die Deutsche Bank, Zweigstelle Bonn, für das Konto Lazarettzug richten. [...]

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

    

Anzeige im General-Anzeiger vom 24. November 1916Jugendliche Einbrecher. Vor einigen Tagen wurde in einem Hause der Kaiser Friedrichstraße eingebrochen. Man nahm zuerst an, daß man es mit erfahrenen Einbrechern zu tun habe. Der Polizei ist es jetzt gelungen, drei Knaben im Alter von 9 – 12 Jahren, als Täter zu ermitteln. Einigen andern Dieben, die in der letzten Zeit in den verschiedensten Stadtteilen Diebstähle ausgeführt haben, ist man auf der Spur.

Ein entwichener Zögling schlich sich am Dienstag in ein Haus der Poststraße und versteckte sich in dem Keller. Einem Schutzmann fiel es auf, daß in der Nacht in dem Keller einige Male das Licht angezündet und wieder ausgelöscht wurde. Kurz darauf versuchte der Zögling, durch ein Kellerloch ins Freie zu gelangen, zog sich aber beim Anblick des Beamten zurück. Eine Durchsuchung des Hauses war ohne Erfolg. Erst am Morgen, als der Dieb das Haus verlassen wollte, wurde er festgenommen. Er hatte die Nacht über mit seiner Beute, die hauptsächlich aus Lebensmitteln bestand, auf dem Dache eines Nachbarhauses gesessen.

Einem Hause der Martinstraße, dessen Besitzer vor Jahresfrist zum Militär feinberufen ist, und dadurch ohne Aufsicht steht, wurde im Laufe der Zeit wiederholt von Dieben Besuch abgestattet. In mehreren Fällen hatten sich die Eindringlinge in den verschiedensten Räumen häuslich niedergelassen und längere Zeit dort übernachtet. Obgleich die Haustür durch Sicherheitsschlösser abgesperrt wurde, steht seit gestern nachmittag das Haus wiederum offen und dient der Jugend als Tummelplatz.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

     

Weihnachtsliebesgaben. Verschiedene Bonner Jungens bitte das 3. Bat. Inf.-Reg. Nr. 368 nicht zu vergessen, in dem sich viele Bonner befänden.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)