Sonntag, 1. Juli 1917

          

Blitzableiter, Kupferdächer usw. Ueber die Meldung der zu Blitzschutzanlagen und zur Bedachung usw. verwendeten Kupfermengen veröffentlicht der Oberbürgermeister in dieser Zeitung eine Bekanntmachung.

Sammelt Pilze! Die Knappheit an Lebensmitteln macht es notwendig, alle für die menschliche Ernährung in Betracht kommenden Nahrungsmittel zu verwerten. Hierzu gehören auch die Pilze, die ein sehr wohlschmeckendes und nahrhaftes Volksnahrungsmittel bilden und überall in unseren Wäldern, ja sogar an Wegen und Plätzen zu finden sind. Der Kriegsausschuß für Volksernährung hat in Verbindung mit der Reichsstelle für Gemüse und Obst eine farbige Pilztafel zusammengefaltet herausgegeben, in der die hauptsächlichsten eßbaren sowie die giftigen Pilze in natürlicher Größe und Farbe im Kunstdruck verzeichnet sind. Preis für 1 Tafel 25 Pfg., für 100 Tafeln je 19 Pfg. ausschließlich Porto, größere Mengen billiger. Bestellungen sind zu richten an den Kriegsausschuß für Volksernährung, Geschäftsstelle Sanitätsrat Dr. Albert Moll, Berlin W. 15, Kurfürstendamm 45.

Wildgemüse. Die wichtigsten einheimischen wildwachsenden Küchenpflanzen hat H. Gerhards, Lehrer in Rüscheid (Westerwald) übersichtlich in einer kleinen Schrift zusammengestellt, die für 50 Pfg. (in größeren Mengen billiger) vom Heuerschen Verlag in Neuwied bezogen werden kann. Der Verfasser hat in gewiß mühsamer Arbeit von 32 der am häufigsten vorkommenden und verbreitetsten Wildgemüsepflanzen in knapper Tabellenform alles Wissenswerte zusammengetragen, sodaß das Heftchen allen Sammlern von Wildgemüse empfohlen werden kann.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Städtische Nachrichten“)

An unsere Bezieher und Inserenten!
Eine neue Verfügung schränkt den Papierverbrauch, namentlich für größere Zeitungen, auf das Aeußerste ein. Hohe Geld- und Gefängnisstrafen stehen auf eine Uebertretung. In diesem Notstand wenden wir uns an unsere Freunde, mit uns gemeinsam durchzuhalten.
    Wir bitten unsere Bezieher, es in Kauf zu nehmen, daß der Text im Allgemeinen eingeschränkt ist und vieles in kleinerer Schrift gedruckt wird. Wir würden es begrüßen, wenn Familien gemeinsam abonnieren würden, denn dadurch würden wir Papier gewinnen und entsprechend mehr bieten können.
    Die Inserenten ersuchen wir, ihre Anzeigen so knapp wie möglich abzufassen; wir werden ihnen hierbei gerne an die Hand gehen. Bei dem früheren Umfang unserer Zeitung, durchschnittlich 16 Seiten, mußte ein Inserat eine gewisse Größe haben, um zu wirken. Heute tut in den vier bis sechs Seiten eine kurze Anzeige dieselben Dienste, zumal die Auflage größer ist, als sie zu Friedenszeiten war.
    Briefkasten-Anfragen werden von nun an nur noch schriftlich, aber in alter Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit beantwortet. Wir bitten Freimarken beizulegen.
    Redaktionelle Hinweise auf Veranstaltungen irgendwelcher Art können unter keinen Umständen aufgenommen werden.
    Bei all diesen Maßnahmen bitten wir zu bedenken, daß sie in unserer Notlage begründet sind und daß sie niemanden härter treffen – als eben uns selbst!
General-Anzeiger für Bonn und Umgebung

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

       

U-Bootspende. Im Landkreise Bonn sind für die U-Bootspende eingegangen aus der Bürgermeisterei: Godesberg 7.214,72 Mark und 500 Mark in Kriegsanleihe nebst zugehörigen Zinsscheinen ab 1.10.1917 sowie Zinserneuerungsschein; Waldorf 3.111,05 Mark, Vilich 2.887,34 Mark, Duisdorf 2.800 Mark, Sechtem 2.012,45 Mark, Hersel 1.358,55 Mark, Oedekoven 1,227,70 Mark, Villip 706,20 Mark, Summe 21,266,01 Mark.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)